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Nico Reiser

CISO RDU Security Center
Senior Cybersecurity Expert
Data Protection Engineer

experience in security since 1996

Die Einrichtung eines umfassenden forensischen Überwachungs- und Sicherungssystems im Unternehmen oder Institution, unter Linux kann eine komplexe Aufgabe sein, die eine detaillierte Planung und Kenntnis der eingesetzten Tools erfordert. Hier geben wir ein Beispiel für einen solchen leistungsfähigen forensissichen Sicherheitsserver. Er kann genutzt werden um als Arbeitgeber die Beweislast für – einen Datendiebstahl forensisch untermauert zu tragen.

Im Folgenden finden Sie einen ausführlichen Leitfaden, wie man ein solches System aufbauen kann, unterteilt in sechs Hauptabschnitte:

1. Systemvorbereitung und Grundkonfiguration

Hardware-Anforderungen: Stellen Sie sicher, dass die Hardware den Anforderungen der forensischen Software entspricht. Dies umfasst ausreichend Speicherplatz, eine leistungsfähige CPU und genügend RAM.

Betriebssystem-Installation: Wählen Sie eine geeignete Linux-Distribution, wie Ubuntu oder Debian, die gut mit forensischen Tools kompatibel ist.

Sicherheitseinstellungen: Konfigurieren Sie das System mit strengen Sicherheitseinstellungen, inklusive Firewall und verschlüsselten Dateisystemen, um die Integrität der Daten zu gewährleisten.

2. Installation und Konfiguration von forensischen Tools

Sleuth Kit und Autopsy: Installieren Sie Sleuth Kit über das Terminal und setzen Sie Autopsy für eine grafische Benutzeroberfläche auf. Konfigurieren Sie beide Tools für den Zugriff auf lokale Laufwerke und Netzwerkspeicher.

Wireshark und Snort: Installieren Sie Wireshark für die Netzwerkanalyse und Snort als IDS/IPS. Richten Sie Sniffer-Einstellungen und Alarmregeln entsprechend den Sicherheitsrichtlinien Ihres Netzwerks ein.

3. Einrichtung von Datenwiederherstellungs- und Verschlüsselungstools

Foremost: Installieren Sie Foremost zur Datenwiederherstellung von gelöschten Dateien. Richten Sie geplante Scans ein, um regelmäßig nach wiederherstellbaren Daten auf ausgewählten Speichermedien zu suchen.

GnuPG: Nutzen Sie GnuPG zur Verschlüsselung und Signatur von Dateien. Erstellen Sie Schlüsselpaare und richten Sie eine Policy für die Verschlüsselung sensibler Daten ein.

4. Log-Management und Überwachung

Logwatch: Setzen Sie Logwatch ein, um Systemlogs zu analysieren und Berichte zu erstellen. Konfigurieren Sie tägliche Berichte, die auf Anomalien und wichtige Ereignisse hinweisen.

Chkrootkit und Rootkit Hunter: Implementieren Sie regelmäßige Scans mit diesen Tools, um das System auf Rootkits zu überprüfen und die Integrität zu sichern.

5. Netzwerküberwachung und -sicherheit

tcpdump: Richten Sie tcpdump für tiefgehende Analyse des Netzwerkverkehrs ein. Speichern Sie und analysieren Sie Pakete, um ungewöhnliche Muster oder potenzielle Sicherheitsbedrohungen zu identifizieren.

6. Wartung und regelmäßige Überprüfung

Update-Management: Halten Sie Ihr System und alle installierten Tools auf dem neuesten Stand. Automatisieren Sie Updates, wenn möglich, um Sicherheitslücken zu minimieren.

Backup und Recovery: Implementieren Sie ein robustes Backup-System, um regelmäßige Snapshots des Systems und der Daten zu erstellen. Stellen Sie sicher, dass diese Backups auf externen und sicheren Speichermedien gespeichert werden.

Überprüfung und Tests: Führen Sie regelmäßige Tests durch, um die Funktionsfähigkeit aller Systemkomponenten und Tools zu gewährleisten. Überprüfen Sie die Effektivität Ihrer Sicherheitsmaßnahmen durch Penetrationstests und Simulationen.

Dieser Leitfaden bietet einen umfassenden Überblick über die Einrichtung eines forensischen Überwachungs- und Sicherungssystems unter Linux. Durch die sorgfältige Planung und Implementierung dieser Schritte kann ein sicheres und effektives System etabliert werden, das zur Prävention, Erkennung und Reaktion auf Sicherheitsvorfälle beiträgt.